In unserer mittelfränkischen Nürnberger Gegend ist es quasi unmöglich am „Brauerei Gutmann Hefeweizen“ vorbeizukommen. Und das obwohl Gutmann keine fränkische Brauerei ist. Jede zweite Bumskneipe am letzten Arschzipfel der Zivilisation hat hier Gutmann auf der Karte. Das kann ja nicht von ungefähr kommen. Auch die Jungs von holdmybeer.de (also wir quasi) haben bereits eine lange Vorgeschichte mit diesem hefetrüben Flüssigbrot. Aufgrund zahlloser und absolut uneigennütziger Kostproben ist Gutmann Hefeweizen scheinbar schleichend für uns zur Muttermilch unter den Weißbieren geworden. Könnte unter Anbetracht psychologischer Aspekte und Einbeziehung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der neuronalen Assoziationsverarbeitung auch daran liegen, dass es aus Titting kommt. Nichtsdestotrotz haben wir keine Mühen und Kosten gescheut, um dieses altbekannte Gebräu noch einmal unter strengsten Vorgaben ganz genau unter die Geschmacksknospen zu nehmen!
Optik
Das „Papperl“ auf dem genormten Glasbehältnis zu bewerten fällt uns schwer. Wir wissen nicht, ob es uns gefällt, weil wir es kennen und mit feucht-fröhlichen Orgien verbinden oder weil es wirklich gut aussieht. Macht euch euer eigenes Bild oder verwendet unseres (Sorry – die Bildqualität ist so kacke, weil es stockfinster war). Nachdem die satt hefetrübe, leicht orangefarbene Edelbrühe endlich artgerecht ins Weizenglas umgezogen wurde, verbreitete sich bereits das frisch-fruchtige Bananenaroma. Die Schaumkrone stellt erstmal wie ein bockiger Kampfhahn die Federn auf, fällt dann aber recht schnell wieder bis zur Hälfte zusammen. Wenn zu guter Letzt die Hefebatzen zum Glasboden sinken und feine Blubberstränge in Richtung Oberfläche ziehen, muss man sich zügeln, vor Erregung nicht gleich ins Glas zu beißen.
Geschmack
Der erste Schluck drückt einem nicht nur den Restschaum ins Näschen, sondern überwältigt auch gleichzeitig mit einer absolut harmonischen Geschmackskulisse von Banane, Zitrusfrüchten, Hefe- und Malzaromen kombiniert mit einem hohen, aber passenden Kohlensäureanteil. Hier gefällt das lang anhaltende, feine Prickeln. Dieses Weizenbier hat Charakter! Eine leichte Säure begleitet den Schluck und hinterlässt einen angenehmen, belebenden Eindruck im Mund. Das perfekte Weizen um sich im Biergarten eine Erfrischung zu gönnen. Durch die erstklassige Vollmundigkeit möchte man sich gleich und sofort weitere Deziliter in den Rachen gießen – allerdings leidet hier die Süffigkeit etwas unter dem hohen Kohlensäuregehalt. Kommt man beispielsweise auf die Idee, nach dem Gutmann-Genuss einen Ausflug aufs Trampolin zu unternehmen, könnte es schlimmer ausgehen, als beim Schädelsprengger-Test!
Fazit
Den, mittlerweile total ausgelutschten Spruch „Boah, is‘ das GUT, MANN!“ sparen wir uns an dieser Stelle. „Brauerei Gutmann Hefeweizen“ ein durchweg harmonisches, gutes Weizen. Mehr leiern wir uns hier nicht mehr aus den Rippen – es ist alles gesagt! Außer, dass wir ein Kind von diesem Bier wollen!
Weitere Infos hier: http://www.brauerei-gutmann.de