Diesmal servieren wir ganz frisch eine Spezialität aus der Oberpfalz. Das „Winkler Bräu Kupfer Spezial“ ist ein sehr weitläufig bekanntes Bier. Wenn eine kleine, eher lokale Brauerei weitläufig Ruhm erlangt, kann es ja eigentlich nur an außergewöhnlich gutem Bier liegen. Oder die Bedienung in der hiesigen Brauereigaststätte hat zufällig die Gene eines schwedischen Supermodels. Das können wir aber leider nicht beurteilen. Dieses untergärig eingebraute Spezial sollte eigentlich im altdeutschen Kristallkelch dümpeln, während der Bierenthusiast sich gütlich tut. Leider konnten wir dieses spezielle Glas nicht kurzfristig genug besorgen und mussten auf klassische Alternativen ausweichen (das Bild lügt!). Nichtsdestotrotz wird dieses Spezial jetzt verkostet.
Optik
Nachdem wir uns in letzter Zeit ja wahnsinnig gern über die Etiketten auslassen, wollen wir uns auch hier nicht lumpen lassen. Das Problem ist nur, dass das Etikett schon Lust auf mehr macht. Die ungewöhnliche Farbkombination aus Blau, Beige und Rot wirkt passend und „speziell“. In Kombination mit der altdeutschen Schrift „Kupfer Spezial“ erscheint es beinahe schon anmutig. Eigentlich schade, denn wir hätten viel lieber gemotzt. Auch im Glas gibt es absolut nichts zu schimpfen. Ein (wie sollte es auch anders sein?) kupferartiger und sehr dunkler Rot-Ton schimmert geheimnisvoll aus dem Glas. Die mächtige und wirklich ansehnliche Schaumkrone rundet das Bild ab und animiert das Gegenüber dazu, endlich mit der eigentlichen Arbeit fortzufahren. Selber Effekt wie Reizwäsche.
Geruch
Nasal ertastet man hier sehr unterschiedliche Eindrücke. Zum einen offenbaren sich die tollen Aromen von malziger Röstigkeit. Die Rauchigkeit wird zart von einer ungewöhnlichen Fruchtigkeit untermalt. Erinnert entfernt an Dörrobst. Hat man allerdings mal schief reingeschnüffelt vermeint man auch ein wenig Muff zu erkennen. Insgesamt ergibt sich aber ein leckeres, deftig-fruchtiges Gesamtbild.
Geschmack
Schon beim ersten Schluck fällt auf, wie harmonisch dieses Bier ist. Eine milde und ausgewogene Süßmalzigkeit dominiert den Geschmack. Die Kohlensäure empfindet die Maulhöhle als spritzig und angenehm. Der Hopfen hält sich zu Beginn sehr zurück. Lediglich die erschnüffelten Fruchtaromen schimmern noch mit durch. Der Körper spielt dann endlich die bereits erwarteten, röstigen Aromen aus und gefällt mit einer Süffigkeit, die ihresgleichen sucht. Untermalt wird das Ganze hier von einer dezenten Bitterkeit. Dieses Bier hatten wir ein wenig mutiger und intensiver eingeschätzt. Aber vielleicht ist es genau diese dezente Art, die dieses Bier so gut macht. Am Gaumen fühlt es sich großartig cremig an und legt im Abgang dann ein wenig an Bitterkeit zu. Wenn auch der letzte Rest dann abgeflossen ist, erfreut uns ein langer Nachhall, der die Röstarmonen nochmal eindrucksvoll Revue passieren lässt.
Fazit
Das „Winkler Bräu Kupfer Spezial“ ist ein tolles Bier. Nur um das gleich mal klarzustellen. An manchen Stellen hätten wir uns ein wenig mehr „Bums“ erhofft, aber das macht das Bier keinen Deut schlechter. Von der holdmybeer.de-Redaktion gibt es hier eine klare Trinkempfehlung!
Brauereiwebseite: http://brauerei.winkler-braeu.de
Beitragsbild von Winkler Bräu Kupfer Spezial © bierfranken.wordpress.com aus dem Beitrag Dunkles vom Gutshof
Geschmack
9
Schüttfaktor
9.5
Kopfschmerzindikator
2
#beste